Südfenster
klemmte.
Nun steck’ ich meinen Kopf heraus.
Schon isser ab,
denk’ ich kurz;
ist aber nur die unerwartete Kälte
zu dieser strahlend schönen, tiefen Abendsonne,
rechts im Mietskasernental.
Die Bäume bunt bis kahl.
Hätt’ ich nicht gedacht:
So klare, klirrende Luft.
Und die Kälte erreicht schon meine Zehen,
die sich aufbäumen –
und dann kringeln.
Einen Moment noch …
Gestern blieb das Fenster zu.
Und ich im Bett.
Doch jetzt wird schockgelüftet,
damit die Wege was zu Atmen haben.
Und die Zehen was zum Kringeln.
Die Waden umschmeichelt
wie von einer kalten Katze.
Einen Moment noch …
Ich lächle breit.
Und zwei Zahnreihen singen.
Mein Nacken ist nicht kurz genug.
Die Schultern bei den Ohren;
die Brauen an der Nasenspitze.
Atemwolken.
Kältefreudentränen.
Fenster zu?
Dazu müsst’ ich
meine mich umschlingenden Arme
vom Oberkörper nehmen.
Es wartet auf mich
verführerisch
das warme Nachttischlampenlicht.
Wohliger Widerstand.
Einen Moment noch.