Wie ein Urteil bilden
ohne Befangenheit?
Ohne Anteilnahme?
Wie viel Vertrauen darf ich auf Worte haben?
Den Finger in Deiner Wunde,
bin ich des Salzes mir bewusst, das
in Dir
unter meinen Nägeln brennt.
Die ohne Zweifel
an Dich glauben, leiden
mehr als Du an mir,
mehr an mir als an Dir.
Nennst Du sie wirklich »Selige«?
Doch: hier, in Caravaggios Bild,
in dem – wie Regen – das Licht
von oben auf uns alle fällt,
führst Du meinen Zeigefinger.
Wie mach’ ich mein Versprechen wahr?
Jetzt, wenn Du
– als Auferstandener –
wirklich vor mir stehen solltest?
»Lasst uns mit ihm gehen, dass wir mit ihm sterben.«
So zitiert Johannes mich.
Doch: Ich sagte »wir«,
nicht »ich«.