27. – Gabi

Sie war die Inhaberin der Kneipe, die ihr verstorbener Mann nach ihr benannt hatte: Gabi’s Bar.
Gabi war nicht sehr gebildet, wusste aber zum Beispiel, dass der Apostroph im Namen der Kneipe eigentlich nicht nötig gewesen wäre. Man habe sich nach den örtlichen Gegebenheiten gerichtet. Wenn die Konkurrenz einen Apostroph im Namen habe, dann wolle man sich nicht durch Klugscheißerei unbeliebt machen. So ähnlich erklärte sie mir das einmal auf Anfrage, kokett lächelnd. Klar, wie ich mich dann fühlen sollte. Sie betonte sehr oft, wie gescheit ihr Mann gewesen sei, dass er studiert habe, und wollte mich auf die Art wohl mit ihm vergleichen. In der Kneipe war ich als »der junge Herr Professor« verschrien. Durchaus liebevoll.
Ich war von Anfang an ein bisschen verschossen in Gabi. Sie war Mittvierzigerin, und damit knapp zwei Jahrzehnte älter als ich, und ihr Körper war eine Offenbarung üppiger Weiblichkeit.
Sie trug immer Dekolleté; meist eine Bluse, die zu weit aufgeknöpft war, immer gerade ein Knopf zu viel, sodass man sich fragte, ob das so beabsichtigt sei, oder ein Versehen. Immer Spitzen-BHs. So manches Mal war ich geneigt, Gabi höflich auf ihre offenen Knöpfe aufmerksam zu machen. Aber dann griff sie in ihren Ausschnitt, und richtete eine Brust, oder beide, im BH, der womöglich irgendwie nicht richtig gesessen hatte, was mir nicht aufgefallen war. Mitten im Gespräch. Womöglich unbewusst. Ohne Scham. Ein Mysterium. Eigentlich fiel mir jegliches Gespräch mit ihr schwer. Nicht nur wegen solcher Ablenkungen. Ich wurde nervös, wenn sie sich mir zu sehr zuwandte.
Ich hätte aber auch nicht behauptet, dass ich sie begehrt hätte. Sie strahlte etwas Verruchtes aber dennoch Unschuldiges aus. Etwas Mütterliches? Auch nicht ganz. Ihr Gebaren war sogar eher mädchenhaft, obwohl sie eine recht große, stattliche Frau war.
Ob Gabi dem Rot ihrer Haare mit Henna nachhalf, weiß ich nicht, aber es passte zu ihrem edlen, blassen Teint, zu ihrer marzipanenen Haut und zu ihren tiefblauen Augen. Ansätze von Sommersprossen, auf der Nase, den Wangen und im Dekolleté. Und auf ihren Oberarmen, die immerzu meine Blicke auf sich zogen. Man wollte sie berühren. Ich wollte sie berühren.

Sie war zuweilen erstaunlich oberflächlich. Nicht unbedingt dumm. Eher schlicht. Wobei ich heute den Verdacht hege, dass dies gespielt war. Denn, obwohl ich eineinhalb Jahre lang einmal pro Woche in ihrer Kneipe ein- und ausging, und Gabi eigentlich immer an irgendeinem Gespräch beteiligt war, erfuhr man fast gar nichts über sie.
Ich mochte ihre Stimme. Gabi schwieg wenig. Und ich hätte ihr stundenlang zuhören können. Mehr noch als ihr Körper faszinierte mich ihre Stimme. Eine raue und dennoch volle Stimme. Wenn sie nicht redete, summte sie die Melodien aus dem Radio mit. Es lief immer ein Sender, der eine deutlich ältere Zielgruppe bediente, und ganz gut den Geschmack meiner Elterngeneration traf, also der meisten Kunden. Ich war, nach Gabi, fast immer der Jüngste in der Kneipe.
Ihre großzügige Couture war branchenüblich. In der Gastronomie war es von Vorteil, weibliche Reize auszuspielen. Das hatte sie wohl verinnerlicht. Das gab mehr Trinkgeld von männlichen Kunden, und ich möchte nicht ausschließen, dass manch ein Kunde durch Gabis Freizügigkeit motiviert war, der Konkurrenz fernzubleiben. Gabi zapfte allerdings nur an zwei Tagen in der Woche: montags und dienstags. Da ich meist nur dienstags dort gewesen war, kann ich nicht einschätzen, ob der Laden schlechter lief, wenn eine ihrer Angestellten zapfte. Ich fragte mich oft, wie sich so ein kleiner Laden trägt.
Aber Gabi musste nicht mehr arbeiten, sie hatte allein das erhebliche Vermögen ihres Mannes geerbt. Die Kneipe führte sie wohl nur weiter, weil sie ihren Namen trug.
Eigentlich war die kleine Kneipe schon voll, wenn acht Gäste da waren. Ich kann mich an einen Dienstag erinnern, an dem zehn Gäste bewirtet wurden. Mehr Plätze gab es schlicht nicht.
Es gab vier bis fünf »Dauergäste«, so nannte Gabi Stammgäste, ohne dass es wirklich einen Stammtisch gab. Man saß verteilt. Alles Rentner, zumindest Frührentner, wie auch mein Vater, mit dem ich mich regelmäßig dienstags dort traf, in seiner Stammkneipe, weil ich in der Nähe zu tun hatte.
Das meiste, was ich von ihr weiß, hat mir mein Vater erzählt. Er war oberflächlich mit ihrem Mann befreundet gewesen, der an einigen Kneipen und Bars beteiligt gewesen war, die er aber zum größten Teil mit Mitte sechzig abstieß. Gabi war um Einiges jünger gewesen als ihr Mann, hatte schon immer in der Gastronomie gearbeitet. Mit vierzig war sie schon verwitwet. Mein Vater deutete an, dass sie sich als junge Frau eventuell eine Zeit lang als Prostituierte durchgeschlagen habe, um ein Kind zu ernähren, das ihr dann irgendwann weggenommen worden sei.
Sie hatte einmal erzählt, dass sie sich in den achtziger Jahren die Haare toupierte. Mehr hat sie von ihrer Jugend nicht erzählt. Da wurde ich geboren, in den Achtzigern. Ich konnte mir Gabi nicht als Gleichaltrige vorstellen. Obwohl sie irgendwie auch alterslos war, zeitlos-autonom.
Ich weiß, dass sie ihre Kleidung selber nähte: Sie war gelernte Schneiderin und modisch durchaus immer auf der Höhe, stilsicher, dennoch eigenwillig, und alles saß stets einwandfrei. Sie erzählte mehrmals, wie schwierig es sei, mit einer handelsüblichen Nähmaschine Jeansstoff zu verarbeiten. Dann sprang sie von hinter der Theke hervor und zeigte posierend der gesamten Kundschaft ihre neue enganliegende Hüft-Jeans, fuhr sich dabei mit der Hand über ihren runden Hintern. Sie bewunderte die präzisen Nähte ihrer Luxus-Nähmaschine und den hochwertigen Stoff; wir bewunderten die Rundungen ihres »Luxuskörpers«, wie Bodo, einer der regelmäßigen Gäste, zu sagen pflegte. Weder gespielt bescheiden, noch besonders verlegen, nahm Gabi solche Komplimente an. Es war klar: sie wusste, wie sie wirkte, setzte es aber nicht berechnend ein. »Wirklich schöne Hosen. Gut genäht, Gabi«, betonte Peter, auch ein Dauergast, dann schon mal etwas redundant und eindeutig zweideutig, und erntete dafür Gabis hochgezogene Augenbraue.

Peter war der erste Stammgast, der plötzlich wegblieb, zumindest der erste, den man vermisste. Es war Herbst. Ich fragte meinen Vater, und eigentlich alle Anwesenden, ob er wisse, warum Peter zum zweiten Mal hintereinander dienstags nicht da war. Ich hatte mich an Peter gewöhnt, an seine Bemerkungen »aus dem Off«, wie ich dazu sagte, von »den billigen Plätzen«, nannte das mein Vater. Peter käme immer »aus dem Mustopp«, sagte Gabi wiederum. Papa antwortete salopp: »Peter ist vorletzte Woche Montag ins Krankenhaus. Und am Mittwoch gestorben. Is’n Ding, wa’?«
Gabi schaute auf die Stelle am vorderen Tresen, auf der Peters Bier stets gestanden hatte, dann zu mir und nickte bestätigend. Ich war ziemlich getroffen. Peter hatte in der Wohnung unter Papa gewohnt. Hier, im selben Haus, in dem sich Gabis Bar befindet.

»Wie, ›Mittwoch‹? Letzte Woche oder vorletzte?«, fragte ich. Ich war doch letzte Woche da gewesen, und wusste von nichts.
Bodo antwortete: »Nee, nee, vorletzte Woche. Der war am Montag umgekippt, bewusstlos, und ist gleich zum Arzt, als er aufgewacht ist. Der hat’n eingewiesen. ›Schlaganfall‹, hieß es. Und am Mittwoch noch einer, und aus war’s.«
»Fehlt mir, der Pitti«, sagte Gabi ernst, in einem Ton, den ich in dieser Kneipe nicht kannte.
»Prost«, sagte Bodo. Alle prosteten sich stumm zu. Und Bodo spendete eine Runde zu Peters Gedenken. Bodos Großzügigkeit machte wieder einmal sein fehlendes Taktgefühl wett.

Bodo war gesundheitlich sichtlich angeschlagen, schon von Anfang an, seit ich in der Kneipe verkehrte. Er wohnte gegenüber, und war wirklich ganz schön mager, wirkte dadurch greisenhaft. Er schmatzte manchmal beim Trinken, schien immer einen trockenen Mund zu haben. Auch Bodo sprach eigentlich nicht viel. Er saß neben dem vorderen Tresen, als Einziger auf einem normalen Stuhl, also niedriger, als alle anderen, vor einem kleinen Tisch, den er nur teilen musste, wenn »Besucher« kamen. So nannte man hier Nicht-Stammgäste.
Jeder Stammgast hatte ein eigenes Glas, bzw. zwei gleiche Gläser, die nur jeweils er gebrauchte. Bodos Glas, zum Beispiel, hatte keinen Henkel. Ein Nullkommadrei-Liter-Glas, das nie ganz voll war und nie ganz leer. Gabi schenkte bei ihm ständig unaufgefordert nach, beziehungsweise tauschte ständig das noch nicht ganz leere Glas gegen ein volles aus, worauf Bodo dann jeweils gleich einen recht großen Schluck nahm. Jeder Gast hatte eigene Trinkgewohnheiten, die Gabi natürlich kannte.
Peter hatte immer aus einem bayrischen Maßkrug getrunken, den er sich zwei bis viermal am Abend nur zur Hälfte hat auffüllen lassen. Ihn hat Gabi jedes Mal vorm Nachschenken fragen müssen, und hat auch schon mal ein »Nein, danke, reicht.« erhalten. Komischerweise bestellte Peter aber nie. Er sprach kaum. Jedenfalls nur Dreiwortsätze. Peter hatte dunkles Flaschenbier getrunken, kein gezapftes.

Ja, und Peter war nun tot. Sein Krug – er hatte tatsächlich nur einen – stand hinter dem Tresen neben der Spüle, als würde er auf ihn warten. Gabi hatte ihn noch nicht weggeräumt. Niemand sonst hatte dieses Riesending benutzt, das Peter selbst nach einem Urlaub einmal angeschleppt hatte. So manch ein Mal war er damit von Besuchern aufgezogen worden. Gabi schaute zu mir, merkte, dass ich den Krug betrachtet hatte, und lächelte, aber nicht zu mir. Sie lächelte vielmehr mit mir. Ein gemeinsames, friedliches Lächeln. Vielleicht, weil »Knocking on Heaven’s Door« von Bob Dylan lief. Wir summten beide mit. Ein Blick wäre jetzt zu viel gewesen. Zu nah.

Als Nächstes wurde mein Vater krank. Lungenkrebs, aber nicht nur; auch seine Beine waren beeinträchtigt, und er setzte sich bald zu Bodo an den Tisch, da er nicht schmerzfrei auf die Barhocker kam. Nach einer Weile hatte er einen Rollstuhl. Arzt- und Therapietermine wurden so gelegt, dass wir uns dienstagabends weiterhin treffen konnten. Sogar das Krankenhaus mit der Onkologie-Station war so nah, dass wir am frühen Abend auch während der stationären Chemotherapie Ausflüge zu Gabi machten, auch wenn mein Vater natürlich keinen Alkohol trinken durfte. Gabi ließ in der Zeit an einem Wochenende renovieren, und beschloss unter diesem Vorwand, dass in der Kneipe nicht mehr geraucht würde. Mein Vater war eh unter den Stammgästen der einzige Kettenraucher gewesen. Gabi hatte man nur ganz gelegentlich mit einem Zigarillo gesehen. Ach, ja. Peter hatte geraucht.
Bei der zweiten Chemotherapie im Frühjahr war mein Vater einmal so geschwächt, dass er das Bett nicht verlassen konnte, und er schickte mich allein zu Gabi und Bodo. Ich berichtete dort auf Anfrage, trank aber nur ein Bier, und ging.

Und am nächsten Dienstag blieb ich ganz weg. Erst in der darauf folgenden Woche war mein Vater fit genug, um wieder mitkommen zu können.

Gabi begrüßte uns, hielt mir und Papa die Tür auf. Die Kneipe war leer. Bodo käme später, erklärte sie, oder so etwas Ähnliches, ich hatte sie nicht verstanden. Sie fragte Papa, ob er heute ein Bier trinken dürfe, und er bejahte fröhlich. Sie zapfte und brachte erst Papa, dann mir ein Bier. Ich hatte mich in Erwartung Bodos nicht zu meinem Vater an den Tisch gesetzt, sondern an meinen gewohnten Platz am hinteren Tresen. Sie kam mit dem Bier zu mir und da war unverkennbar Enttäuschung in ihrem Blick, wenn auch nicht in ihrem Ton: »Wo warst du letzte Woche? Ich hab’ dich vermisst.«
Das traf.
»Oh, ich … ich dich auch«, parierte ich halbherzig, völlig entgleist, während sie ihren Platz hinterm Tresen einnahm. Wollte sie flirten? Sie ist alt genug, um meine Mutter zu sein. War es ihr ernst? Sie meinte es ernst. Ich sehnte mich nach ihren Armen, wusste nicht, wohin mit meinen. Ich fühlte mich, als seien sie amputiert. Hatten doch gerade noch meinen Vater geschoben. Ich wusste, eine Berührung von ihr würde reichen, um mich zu beruhigen. Aber ich hatte sie gekränkt, das verstand ich.
Das Bierglas wog Tonnen. Ich konnte nicht schlucken. Meine Mutter war doch schon tot. Seit ich klein war. Das war schon lange her. Und was heißt schon Alter?

»Manfred? Alles in Ordnung?«, fragte mein Vater.
Ich erschrak, stammelte, bejahte voreilig, fühlte mich ertappt.
Gabi zapfte friedlich summend ein Bier. Für Bodo, der jetzt neben Papa saß. Bodo war gekommen, hatte gegrüßt.
»Hey!« hatte er mir zugerufen, wie immer, wusste ich.
Und ich hatte nicht erwidert. Warum hatte ich nicht erwidert? Mir war schwindlig. Warum hing mein Schicksal an Gabi? Ich hatte die ganze Woche nicht ein Mal an sie gedacht. Warum auch? Sie zapfte hier, in der Stammkneipe meines Vaters. Was war los mit mir?

»Mensch, Manne, magste dir setzen?«, fragte Bodo, »bist so blass.«
»Hallo, Bodo«, hörte ich mich sagen, und ich hörte, dass alle lachten. Nein, niemand lachte. Gabi stand neben mir, roch wunderbar, und zupfte an meinem Ärmel und Gott kam durch die Tür.
»Hallo, Gott«, sagte ich. Gabi schaute zur Tür und sagte auch Hallo, und bot Gott einen Stuhl an.
Der sagte zu Gabi, sie sei ein Engel, er hätte aber lieber einen Hocker. Und einen Aschenbecher. Und er setzte sich zu mir, da wo Papa immer saß, als er noch lebte. Nein, der lebt ja noch, er sitzt nur im Rollstuhl. Gott setzt sich zu mir, an Papas Stelle.
Und welche Rolle spielt da Gabi? Na, Gabi ist ein Engel, hat doch Gott schon gesagt. Und das sage ich Gabi auch. Gott hat nämlich recht.
»Mama ist tot«, sage ich Gabi, nein, das sage ich Gott, und dass ich sie liebe, also Gabi, aber Mama auch. Mama liebe ich auch.
»Ich weiß, Manfred«, sagt Gott.
Ich sage Mama, dass ich sie liebe. Mama fehlt mir.
»Lebt Papa noch?«, frage ich Gabi, die mich in ihren Armen wiegt, und Gabi verneint.
Bodo sitzt allein an seinem Tisch.
Ich frage Gott: »Lebt Papa noch?«
Ich schluchze: »Oh, Gott, lebt Papa noch?«
Und Gabi sagt: »Papa schläft. Aber er wacht nicht mehr auf. Wir müssen jetzt ohne Papa weitermachen. Wir beide. Jetzt gibt es nur noch uns.«
Aber das kenne ich schon. Ich weiß, wie es weitergeht. »Du meinst, wenn er aufwacht, ist er im Himmel?«, frage ich Papa. Nein, Gott frage ich. Papa schläft. Und eigentlich will ich, dass Papa tot ist, und nicht Mama, aber das ist schon lange her.
»Das ist schon lange her«, sagt Gabi. Und für einen Moment glaube ich, dass ich im Rollstuhl sitze, aber das ist der Stuhl, den Gabi mir gebracht hat. Mir ist schwindlig. Sie streichelt meine Wange.
Das ist jetzt.

Das war jetzt, als sie meine Wange streichelte, und meinen Namen sagte: »Manfred.« Mit ihrer wunderbaren Stimme.
»Manfred. Wach auf«, sagte Gabi. Sie saß jetzt in Bodos Stuhl, stützte sich auf ihre Ellbogen, und drückte dabei ihre Brüste zusammen. Ich saß ihr gegenüber in dem Stuhl, in dem Papa gesessen hatte, bevor er seinen Rollstuhl hatte, bevor er starb.
»Wo ist Bodo?«, fragte ich nochmal.
»Bodo ist im Krankenhaus, Manfred, seit vorgestern. Er kommt wahrscheinlich nicht mehr raus«, wiederholte sie geduldig, denn das hatte sie mir gerade eben schon gesagt. Sie streichelte meine Wange.
Ich griff ihre Oberarme, zog sie an mich, über den Tisch, und küsste sie. Sie ließ es zu. Ich weiß nicht, warum.
»Jetzt gibt es nur noch uns«, sagte ich, und wusste nicht so genau, wie ich das meinte. Sie lächelte.
»Du bist’n Spinner«, sagte sie.
»Da ist ein Knopf zu viel auf«, sagte ich, auf ihr Dekolleté weisend.
»Du willst doch nur meinen Körper«, sagte sie, und ich wusste nicht, wie sie das meinte.
Ich wollte den ironischen Ton nicht aufrechterhalten. Das Leben war zu kurz. »Ich will deinen Körper«, sagte ich.
»Magste noch’n Bier, du arme Waise? Geht aufs Haus«, sagte sie.

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