140. – Trocken (Nich’ so wichtich)

Wenn man erstma draußen is’, isses schön, sagt Tommi. Die Straße, ob trocken, ob nass, glänzt ein’n an, und die jung’n Leute könn’n doch nüscht dafür. Is’ doch allet nur Jehabe, mitte Presse. Von weg’n keen Fußball uff’m Platz. Wen int’ressiert’s? Neukölln.

Klettverschlüsse sind im komm’n. Die wiss’n doch ja’ nich’ mehr, wie ’ne Schleife jeht. Hast doch ooch keene Schnürsenkel.

Als ick mein Praktikum jemacht hab’, da hamse ma ausjelacht, die Konfirmanden, weilse Schleifen an Turnschuh’n uncool fanden. Man steckte die Enden einfach rin. Da, so. Aber ditt is’ schon zehn Jahre her. Bin modisch nich’ auf’m Lauf’nd’n.

Na, Diakon wollt’ ick werden. Aber der Funke sprang nich’ rüber.

Nee nee, ditt heißt »sprang«, mein Lieba, kannste nachschlagen.

Der göttliche. Ach, vajisset. Nich’ so wichtich.

Gärtner. Mit Abi. Ab’nds nachjeholt.

Tommi heißt eingtlich Horst. Der guckt nie, wohin er tritt. Wohnt in der Thomasstraße. Ick dachte, Du kennst den. Sorry. Nu’ ratema’, wo Jonas wohnt.

Inna Ilsestraße. Haha. Erwüscht. Tommi, Jonas und Siggi sieht man oft auf’m Platz rumhäng’n. Als wär’nse noch Kinda.

Stimmt. ’Ne Siegfriedstraße jibt’s ooch hier irngdwo. Zufälle jibt’s. Dann heiß’ ick ooch noch Hermann. Haha.

Wartema. Da. Rischtung Britz. Anna S-Bahn.

Du, drehste mir ooch eene?

Danke, Du. Echt nett.

Ja, die Kristina. War ’ne Hübsche. Hat Drog’n jenomm’. Traurich. Dabei isse uff’s Gymnasium jegangen. Aber ditt sacht heut nüscht.

Danke, Du, ick fass’ ditt Zeuch nich’ mehr an. So vülle Funken war noch.

Na, göttlicha. Ach, schon jut. Nich’ so wichtich. Jibst mir Feuer?

Fängt an, zu regnen, Du. Ick muss rin. Schuhe anzieh’n. Man sieht sich. Danke, nochma’.

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