„Steve Austin, astronaut. A man barely alive … ‚Gentlemen, we can rebuild him. We have the technology.'“ (Vorspann aus der US-TV-Serie The Six Million Dollar Man, einer meiner Vorlagen.)
Ist jetzt eventuell superarrogant von mir, hier von eínem „saudummen Artikel“ zu sprechen. Wahrscheinlich verhandeln wir den Begriff Krankheit größtenteils tatsächlich immer noch so. Die Vermengung von Ursache und Wirkung – und womöglich Schuld. In dieser Begrifflichkeit (Krankheit als zu behandelnder Defekt des Organismus, nicht als soziale Kategorie) führt der Autor hier die dämonische Vorstellung von Krankheit fort. Der Befall des „an sich“ gesunden (funktionierenden) Körpers. Merken Redaktionen so etwas nicht? Oder ist das der Stand des Diskurses?
Diagnose heißt Verurteilung; das dürfen wir nicht schönreden. „Du bist jetzt behandlungsbedürftig“ macht sich auch daran fest, welche Behandlungen zur Verfügung stehen. „Weil wir dich behandeln können. Und zwar ohne uns selbst verändern zu müssen.“
„Eine viel zu einfache Erklärung“ In der Tat.
http://www.sueddeutsche.de/gesundheit/absturz-von-germanwings-flug-u-depressionen-eine-viel-zu-einfache-erklaerung-1.2414780