lief

Die Lesung vorgestern lief ganz gut. Das Publikum blieb recht reaktionsarm, lachte zum Beispiel kaum, sodass ich nicht sagen kann, ob es ein Erfolg war. Das ist bei Lesungen mit mehreren Auftretenden nicht ungewöhnlich. Ich hatte Spaß.
Ich bin es gewohnt, Lesungs-Abende allein zu gestalten, sodass ich irgendwann „drin“ bin und die Spannung selbst manage. Konzentiert; ganz beim Text und somit beim Publikum. Besonders wenn Rückmeldung ausbleibt, komme ich nicht gut rein und muss mich entscheiden, ob wenigstens ich Spaß haben will, was auf Kosten der Konzentration geht, da ich mit jedem meiner Beiträge (wenn ich wieder dran bin) neu reinkommen muss. Atmung; Haltung. Lesungen sind anstrengend und sollens auch sein. Lesebühnen und Poetry Slam sind nicht mein Ding; bei denen frage ich mich oft, was der Zettel soll.
Ich habe also für meine Verhältnisse genuschelt und mich auch ein paarmal verhaspelt. Im Nachinein ist mir wieder mal klar, dass es bei Lesungen günstiger ist, früh die Unmittelbarkeit des Fehlers in die Performanz einzubringen (im Grund wie bei Lesebühnen), in Interaktion zu treten. Das Publikum bleibt sonst verunsichert, ob und wann es lachen darf. Geben und Nehmen.

dabei sein

http://www.periplaneta.com/event/lesung-maik-lippert/?instance_id=8460

Am 10. April 2015 ab 20:00 (bis 22:15 Uhr)
Periplaneta Literaturcafé Berlin
Bornholmer Straße 81A, 10439 Berlin
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Maik Lippert lässt art mitlesen, da Matt Grau ausfiel.
Musi gibts auch von Ute Danielzick und Jean-Claude.
Wirt lustich. Brachialromantisch.

Als Facebook-Veranstaltung:
https://www.facebook.com/events/1548013972153858/

SZ, Rubrik „Gesundheit“

„Steve Austin, astronaut. A man barely alive … ‚Gentlemen, we can rebuild him. We have the technology.'“ (Vorspann aus der US-TV-Serie The Six Million Dollar Man, einer meiner Vorlagen.)
Ist jetzt eventuell superarrogant von mir, hier von eínem „saudummen Artikel“ zu sprechen. Wahrscheinlich verhandeln wir den Begriff Krankheit größtenteils tatsächlich immer noch so. Die Vermengung von Ursache und Wirkung – und womöglich Schuld. In dieser Begrifflichkeit (Krankheit als zu behandelnder Defekt des Organismus, nicht als soziale Kategorie) führt der Autor hier die dämonische Vorstellung von Krankheit fort. Der Befall des „an sich“ gesunden (funktionierenden) Körpers. Merken Redaktionen so etwas nicht? Oder ist das der Stand des Diskurses?
Diagnose heißt Verurteilung; das dürfen wir nicht schönreden. „Du bist jetzt behandlungsbedürftig“ macht sich auch daran fest, welche Behandlungen zur Verfügung stehen. „Weil wir dich behandeln können. Und zwar ohne uns selbst verändern zu müssen.“

„Eine viel zu einfache Erklärung“ In der Tat.
http://www.sueddeutsche.de/gesundheit/absturz-von-germanwings-flug-u-depressionen-eine-viel-zu-einfache-erklaerung-1.2414780