habe ich einen jungen Mann kennengelernt, der nicht hört, einen Gehörlosen. Während wir zusammen saßen, galt seine Aufmerksamkeit einem meiner Klienten, der Sprache weder spricht noch versteht, jedenfalls keine Sprache im klassischen Sinne. Der Klient ging unruhig gestikulierend im Zimmer umher und produzierte dabei Laute, die zwar akustischen Raum einnahmen, in der Regel jedoch keinem inhaltlichen Sinn zugeführt werden konnten.
Ich diente einer Klientin als Übersetzer, da diese sehr undeutlich spricht; dem jungen Mann war eine Übersetzerin zugeteilt, eine Hörerin und Sprecherin, die seine Gebärden in für uns verständliche Sprache übersetzte. Da der junge Mann sich häufig von seiner Übersetzerin abwandte, um meinem Klienten hinterherzuschauen, stockte das mit ihm vereinbarte Gespräch oft. Inhalt dieses Gespräches sollte es sein, für heute einen Termin für ein zweites Gespräch zu vereinbaren, bei dem ich nicht dabei sein würde. Dieses zweite Gespräch dürfte so ziemlich genau jetzt vorbei sein. Aber ich greife vor.
Die Übersetzerin verstand meine Klientin nicht; ich verstand ihren Klienten nicht, da ich Gebärdensprache nicht beherrsche. Meine Klientin verlor nach kurzer Belustigung angesichts der Wirrnis bald das Interesse und die Übersetzerin und ich seufzten genervt. Der unruhig und lautstark Umhergehende machte es mir zudem schwer, die Übersetzerin zu verstehen, geschweige denn meine Klientin. Wozu ich fähig war: Mir vorzunehmen, diese Situation in einem Blog-Beitrag zu beschreiben. Sie erinnerte mich an Diskussionabläufe in Internetforen. (Auch ich nehme mir das Recht, mal etwas gesagt haben zu wollen. Und es dann zu tun!)
[Das Drama dieser fünf Personen wird fortgesetzt, nachdem ich mir heute von meiner Klientin erzählen lasse, wie das Gespräch zwischen ihr und dem jungen Mann lief.]
Gestern
02 Mittwoch Apr 2014