Badezimmer revisited
27 Sonntag Apr 2014
Posted Drachentöter, Mit-Teilendes
in27 Sonntag Apr 2014
Posted Drachentöter, Mit-Teilendes
in09 Mittwoch Apr 2014
Es braucht mehr Babylon in meinen neuen Schriften.
Urbanismus und Heredität. Verfremdwortungen. Fremdverantwortungen. Wer fragt?
Die Kinder verlassen, erwachsen, den Hof. Jedes nimmt mit sich ein Organ, eine Prothese, als Körperteil getarnt. Alle sind wir Cyborgs. Umstrittener Besitz.
Zurück bleibt Grund.
Ein Wiedersehen in Siedlungen, vielleicht. Bei sonntäglichem Glockenschlag? Das Vaterunser heißt anderswo Das Gebet des Herrn. Wieviel Patriarchat steckt in meinem Glauben? Der nur verneinter Zweifel ist, Verzicht. Vater bin ich selber.
Herrschaftszeiten? Befestigungen markierten einst, wer mich heut verwalten darf und soll. Ich zünde mir zur Zauberstunde auf meinem gesüdeten Blumenbalkon eine Zigarre an. Kevin ist verwelkt. Wer sonst nennt seinen Kaktus so? Hab ihn nicht in die Bio-Tonne entsorgt. Begrub ihn im Restmüll. Bußfertige Kostenpflicht.
02 Mittwoch Apr 2014
habe ich einen jungen Mann kennengelernt, der nicht hört, einen Gehörlosen. Während wir zusammen saßen, galt seine Aufmerksamkeit einem meiner Klienten, der Sprache weder spricht noch versteht, jedenfalls keine Sprache im klassischen Sinne. Der Klient ging unruhig gestikulierend im Zimmer umher und produzierte dabei Laute, die zwar akustischen Raum einnahmen, in der Regel jedoch keinem inhaltlichen Sinn zugeführt werden konnten.
Ich diente einer Klientin als Übersetzer, da diese sehr undeutlich spricht; dem jungen Mann war eine Übersetzerin zugeteilt, eine Hörerin und Sprecherin, die seine Gebärden in für uns verständliche Sprache übersetzte. Da der junge Mann sich häufig von seiner Übersetzerin abwandte, um meinem Klienten hinterherzuschauen, stockte das mit ihm vereinbarte Gespräch oft. Inhalt dieses Gespräches sollte es sein, für heute einen Termin für ein zweites Gespräch zu vereinbaren, bei dem ich nicht dabei sein würde. Dieses zweite Gespräch dürfte so ziemlich genau jetzt vorbei sein. Aber ich greife vor.
Die Übersetzerin verstand meine Klientin nicht; ich verstand ihren Klienten nicht, da ich Gebärdensprache nicht beherrsche. Meine Klientin verlor nach kurzer Belustigung angesichts der Wirrnis bald das Interesse und die Übersetzerin und ich seufzten genervt. Der unruhig und lautstark Umhergehende machte es mir zudem schwer, die Übersetzerin zu verstehen, geschweige denn meine Klientin. Wozu ich fähig war: Mir vorzunehmen, diese Situation in einem Blog-Beitrag zu beschreiben. Sie erinnerte mich an Diskussionabläufe in Internetforen. (Auch ich nehme mir das Recht, mal etwas gesagt haben zu wollen. Und es dann zu tun!)
[Das Drama dieser fünf Personen wird fortgesetzt, nachdem ich mir heute von meiner Klientin erzählen lasse, wie das Gespräch zwischen ihr und dem jungen Mann lief.]